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Scheibenkleber Test – 3 Produkte im Vergleich

Es gehört nicht unbedingt zu meiner Lieblingsbeschäftigung, aber ab und an muss auch mal eine Scheibe gewechselt werden. Der heutige Scheibenkleber Test wurde über einen längeren Zeitraum erstellt, da ich nicht jede Woche eine Front- oder Heckscheibe wechsle. Der Test beleuchtet dabei drei Scheibenkleber, die man als Schrauber in jedem Fachgeschäft oder natürlich auch online beziehen kann.

Als ersten Scheibenkleber habe ich mir das Würth Ultimate Scheibenkleber Komplettset vorgenommen. Als zweites Produkt folgte dann der KENT Screenfix und zu guter letzt das ebenfalls häufig in Gebrauch befindliche Petec 83310 Scheibenkleber Set.

Scheibenkleber Test – Die VorbereitungScheibenkleber Test und Vergleich

Den Ablauf werde ich hier kurz erläutern, wobei ich die einzelnen Schritte des Ein- und Ausbaus einer Frontscheibe in einem demnächst erscheinenden Artikel aufgreifen möchte. Alle hier aufgeführten Schritte variieren natürlich auch ein wenig je nach Modell und Hersteller.

Nachdem ich zunächst die Scheibenwischer demontiert habe, wird anschließend der Pollenfilterkasten ausgebaut und die Gummileiste samt Windfang demontiert. Jetzt wird im Fahrzeuginnenraum der Rückspiegel mit einer Linksdrehung aus dem Bajonettverschluss gelöst und je nach Hersteller die A-Säule um an den alten Scheibenkleber zu gelangen.

Im nächsten Schritt setze ich bereits die Saugnäpfe von außen auf die Scheibe und entferne die Gummileiste, welche rund um die Scheibe verläuft. Nun steche ich vorsichtig mit einem Schneidedraht durch den alten Scheibenkleber nach außen. Jetzt am besten zu zweit, eine Person im Innenraum und eine Person vor der Frontscheibe außen, den alten Scheibenkleber durchschneiden, um die Frontscheibe freizulegen.

Die alte Frontscheibe kann jetzt entnommen werden und die neue Frontscheibe wird mit der neuen Gummidichtung ausgestattet sowie die schwarze Außenfläche mit Bremsenreiniger entfettet. Die im Test befindlichen Scheibenkleber Sets enthalten hier auch bereits ein Reinigungsset. Nachdem Du die alten Klebereste mit einem scharfen Schaber am Fahrzeug entfernt hast, wird auch hier zunächst mit Bremsenreiniger, Silikonentferner oder dem im Set befindlichen Reiniger alles fettfrei gewischt.

Jetzt trage ich den Primer am Fahrzeug und auf der schwarzen Fläche der Frontscheibe auf. Anschließend wird die Kartusche vorbereitet und der Aufsatz mit der Einkerbung nach oben ausgerichtet. Nun fährst Du mit der Kartusche gleichmäßig die alte Klebefläche nach und erneuerst sie. Achte hierbei unbedingt auf einen gleichmäßigen Klebestreifen. Jetzt wird die neue Frontscheibe von oben nach unten, also vom oberen Rand des Fahrzeugs nach unten angelegt und fest gedrückt.

Um ein Verrutschen der Frontscheibe während des Abtrocknens zu verhindern, am besten das Ganze mit einigen Streifen Panzertape sichern. Überschüssige Klebereste sollten direkt vom Fahrzeuglack entfernt werden. Nutze hierzu am besten auch wieder Bremsenreiniger oder Silikonentferner.

Beachte in jedem Fall die vom Hersteller des Klebers vorgeschriebene Trockenzeit. Die Frontscheibe ist jetzt fertig eingebaut. Folgende Testkriterien möchte ich in diesem Scheibenkleber Test unter die Lupe nehmen: 

Die Handhabung der Kartusche und Qualität der Kartuschendüse

Hier habe ich in der Vergangenheit des öfteren schlechte Erfahrungen gemacht, da ich schon Sets verwendet habe, bei denen die Düse schon im an- oder abgebrochenen Zustand in der Verpackung ankam.

Einige Kollegen von mir haben ähnliche Erfahrungen gemacht und auch in einschlägigen Foren wird hierüber immer wieder berichtet. Wie Du weißt, ist die Aufsteckdüse essentiell wichtig, um eine gleichmäßige Klebeschicht zu gewährleisten. Auch die Kartusche selbst ließ sich einige Male schlecht einstechen und gebrauchsfertig machen.

Wie leicht lässt sich der Kleber auftragen

Diesen Punkt habe ich gewählt, aufgrund der Konsistenz des Klebers. Egal ob Luftdruck-, Hand- oder Akku-Kartuschenpresse, ist die Masse etwas zu dick- oder dünnflüssig, muss man höllisch aufpassen, um eine gleichmäßige Raupe ziehen zu können.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Gerade bei den verschiedenen Sets gibt es meiner Erfahrung nach einige Unterschiede in Bezug auf den Preis und die Leistung.

Würth Ultimate Scheibenkleber Komplettset im Test

Würth Scheibenkleber Set Ultimate

37,85 €

inkl. 19% gesetzlicher MwSt.
DetailsNicht Verfügbar

Das Würth Ultimate Scheibenkleber Komplett-Set beinhaltet insgesamt 6 Teile. Das Set ist für den Einsatz an Magnesium, Aluminium und Hybrid-Karosserien entwickelt worden und besitzt ein TÜV Zertifikat gemäß FMVSS208/212.

Folgender Lieferumfang ist im Set enthalten:

  • Kartusche 310 ml
  • Aktiv-Reiniger in Tuch-Form
  • Würth Primer: Varioprimer safe + easy (20 ml)
  • Primerpinsel
  • Scheibenauftragsdüse
  • Reparaturanleitung

Handhabung der Kartusche und Qualität der Kartuschendüse

Hier ist schon mal nichts zu beanstanden. Die Kartusche lässt sich leicht einstechen und schnell einspannen. Der Spritzdüsen Aufsatz ist in meinem persönlichen Empfinden

nicht der Stabilste und von der Materialdicke der Beste den ich kenne, für eine professionelle Anwendung reicht es aber allemal. Hier ist also nichts zu beanstanden.

Auftragen des Klebers

Der Würth Kleber hat eine sehr gute Standfestigkeit und weist eine Verarbeitungszeit nach dem Auftragen von 20 Minuten auf. Mit einer angegebenen Verarbeitungstemperatur von  +5°C bis +35°C liegt er im normalen Bereich von den meisten Konkurrenzprodukten.

Der Scheibenkleber lässt sich gleichmäßig in eine Richtung auf die Glasscheibe oder den Karrosserieflansch auftragen, ohne dass zu viel Material auf einmal aufgetragen wird. Die Wegfahrzeit mit Airbag beträgt eine kurze Stunde.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Die 310 ml Kartusche reicht locker für die gesamte Frontscheibe und sowohl der im Set enthaltene Primer als auch der Primer-Pinsel machen einen vernünftigen Eindruck. Das Set gibt es bereits für einen durchaus fairen Preis von rund 21 Euro.

Kent Screenfix 45 im Test

Kommen wir zu unserem nächsten Testprodukt, dem KENT Screenfix Scheibenkleber 45.

Der Kleber kommt in einer 290 ml fassenden Kartusche und ist für professionelle Anwendungen im Werkstattbereich gedacht. Der Kleber eignet sich aber nicht nur für das Einsetzen von Glasscheiben, sondern verklebt auch Metall, Holz und die meisten Kunststoffe.

Nur wenn das Produkt direkt auf lackiertem Metall aufgetragen werden soll, ist es nötig einen Primer zu verwenden. Aus diesem Grund benötigt man auch keine klassischen Set Utensilien. Mit einem Bremsenreiniger sollte jedoch auf jeden Fall alles gründlich entfettet werden.

Des Weiteren ist es sogar möglich, den Screenfix 45 bei der sogenannten “kurzen Methode” auf den alten Klebstoff aufzutragen. Hierzu muss aber eine flache Raupe von 2 – 4mm Höhe bestehen bleiben, auf die im Anschluss Screenfix aufgetragen werden kann.

Handhabung der Kartusche und Qualität der Spritzdüse

Die Kartusche kann nicht durchstochen werden, sondern muss am Gewinde aufgeschnitten werden. Das ist nicht weiter schlimm, geht aber auch einfacher wie bei der Würth Kartusche.

Die Kartuschendüse muss darüber hinaus noch zurechtgeschnitten werden. Auch das geht einfacher. Vom Material und der Qualität der Düse kann man aber nicht meckern auch die Materialstärke stimmt.

Der Kleber lässt sich gut verteilen und die Kartusche leicht dosieren. Mit einer angegebenen Verarbeitungstemperatur von +5°C bis +35°C liegt der KENT Scheibenkleber mit der Konkurrenz gleich auf. Innerhalb von 15 Minuten sollte man nach dem Auftragen die Scheibe eingesetzt haben, ansonsten kann es problematisch werden. Mit Doppelairbag beträgt die Standzeit kurze 45 Minuten, was das Produkt für Werkstätten sehr interessant macht, da der Kunde auf den Scheibenaustausch warten kann.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Die 290 ml Kartusche kostet mit einem ungefähren Preis von knappen 30 Euro mehr als die Konkurrenz, man spart hier aber auch definitiv Zeit und Arbeitsschritte. Das Set von Würth ist aber sicherlich die günstigere Variante mit nützlichem Zubehör.

Petec Scheibenkleber – Set 310 ml Kartusche im Test

Petec 83333 Scheibenkleberset

22,97 €

inkl. 19% gesetzlicher MwSt.
DetailsKaufen

Das letzte Produkt im Test ist das Scheibenkleber Set von Petec. Hier ist sofort positiv zu erwähnen, dass sogar ein Scheibendraht zum Durchschneiden des alten Scheibenklebers enthalten ist.

Folgender Lieferumfang ist im Set enthalten:

  • Kartusche 310 ml
  • Schwarzprimer für die Haftung
  • Reinigungsset und Wollwischer
  • Schneidedraht

Handhabung der Kartusche und Qualität der Kartuschendüse

Die Kartusche lässt sich, wie beim Würth Set ganz einfach einstechen, die Kartuschendüse ist dafür aber extrem dünn für mein persönliches Empfinden.

Auftragen des Klebers

Der PETEC Kleber hat ebenfalls wie die beiden zuvor getesteten Produkte eine gute Standfestigkeit. Der Kleber hat ebenfalls eine Verarbeitungszeit nach dem Auftragen von 20 Minuten. Mit einer angegebenen Verarbeitungstemperatur von +5°C bis +35°C

liegt auch das dritte Produkt im gleichen Temperaturbereich. Der Scheibenkleber lässt sich gleichmäßig in eine Richtung auf die Glasscheibe oder den Karrosserieflansch auftragen, ohne dass zu viel Material auf einmal aufgetragen wird. Die Wegfahrzeit mit Airbag beträgt dafür am längsten der drei Kandidaten, nämlich ganze 2 Stunden.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Das einzige Set im Test, das sogar über einen Schneidedraht verfügt, ist mit einem Preis von ca. 20 Euro das mit Abstand günstigste Produkt. Hierfür muss man aber Abstriche in der Trocknungszeit machen sowie beim Umgang mit der Kartuschendüse vorsichtig sein.

Gesamtfazit

Vom Preis-Leistungs-Verhältnis ist das PETEC in meinen Augen auf dem ersten Platz. So ist im Set nicht nur am meisten Zubehör enthalten, sondern auch vom Preis liefert PETEC das günstigste Angebot. Für ein schnelles Austauschen, während der Kunde warten kann, ist der PETEC Kleber aber nicht geeignet, dafür aber umso mehr für die Schrauberwerkstatt, wo es nicht auf jede Minute ankommt. In Punkto Schnelligkeit hat das KENT Produkt auf jeden Fall die Nase vorne, kommt aber im Gesamtergebnis nicht auf den ersten Platz.